AQUARISTIK |
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Wie alles begann... Das Becken stand nun leer und damit begann der Einstieg in das faszinierende Hobby - Aquaristik. Die Pfleglinge waren die üblichen Guppys, Zwergfadenfische, Neons, usw., und ich hatte mit den typischen Problemen der Einsteiger zu kämpfen Algen, Fischkrankheiten, andere Algen, etc., es fehlte eben das Verständnis für die Zusammenhänge der Wasserchemie und die komplexen Bedürfnisse der Pfleglinge. Neons mögen eben keine 20°dH auch nicht bei noch so langsamer Eingewöhnung. Auch wenn manche Tierhändler immer wieder das Gegenteil behaupten... Ich machte meine Erfahrungen und lernte natürlich viel dazu und hatte gelegentlich sogar im Gesellschaftsbecken "Nachwuchserfolge". Als ich 1990 zum 17. Geburtstag von meiner damaligen Freundin und heutigen Frau, erneut eine Schildkröte geschenkt bekam (Gelbwangenschmuckschildkröte, Männchen), musste wieder ein neues Becken her. Die Platys wären sonst irgendwann als Futter geendet. Und in einem 160x40x50cm ca. 300 Liter Becken hatte die Gelbwangenschmuckschildkröte auch endlich genug Platz. Die Schildkröte pflegte ich über 20 Jahre lang (wenn auch später in einem noch größeren Becken!), bis sie leider plötzlich starb und ihren Weg in den Tierhimmel suchte... Dieses 300l Becken
ermöglichte es mir letztlich, tiefer in die hohe Kunst der Aquaristik einzudringen und ich
verinnerlichte folgende 1.) Wasserwechsel: häufig
und viel 2.) Fischdichte bzw. Besatzdichte
und Artenvielfalt möglichst gering halten 3.) Wasserchemie und Herkunft der
Fischarten müssen passen 4.) Futtermenge: weniger ist
mehr 5.) Durchdachte Technik
Oder genauer: Süßwasserstechrochen (Potamotrygonidae) sind die einzige Familie der Knorpelfische (zu denen auch die Haie zählen), die nur im Süßwasser leben und sich auch dort fortpflanzen. Der Lebensraum ist Südamerika, die unterschiedlichen Arten sind nicht ganz leicht zu unterscheiden, insbesondere die Farbe und Musterung ist sehr variabel. Es gibt drei Gattungen mit mind. 28 bekannten Arten. Die Potamotrygonidae stammen vermutlich von den Stechrochen ab, die im Bereich des Uramazonas lebten, als dieser noch in den Pazifik mündete. Nach Auffaltung der Anden wurden sie von ihrem bisherigen Lebensraum abgeschnitten und haben sich komplett auf ein Leben im Süßwasser angepasst. Die Süßwasserstechrochen leben nur in den tropischen Zonen Südamerikas, allerdings nur in Flüssen, die in den Atlantik oder in die Karibik münden (z.B. nicht im Bassin des Rio São Francisco). Die meisten Arten leben nur in einem Flusssystem, einige endemisch nur in einem bestimmten Fluss (z.B. Potamotrygon leopoldi). Nur wenige Arten, wie Potamotrygon motoro und Potamotrygon orbignyi haben ein weiteres Verbreitungsgebiet, das mehrere Flusssysteme umfasst.
Süßwasserstechrochen sind oft kreisrund, die Gattung Paratrygon etwas länger
als breit. Sie haben keine Rückenflossen und keine Schwanzflosse. Der
Schwanz ist peitschenförmig, mit einem giftigen, mit Widerhaken versehenen
Kalkstachel. Alle 6 bis 12 Monate wächst ein neuer Stachel über oder unter
dem alten nach. Die Grundfarbe des Körpers ist meist braun, grau oder
schwarz mit einer zum Teil auffälligen Zeichnung von farbigen Punkten,
Flecken oder Kringeln (Warnfarben!?), die Unterseite ist oft hell. Sie
erreichen je nach Art einen Durchmesser von 30 Zentimeter bis knapp über
einen Meter, wobei die Weibchen meist deutlich größer werden. Das erste Mal bin ich im Sommer 2003 in einer Zoohandlung auf Süßwasserrochen aufmerksam geworden. Nach langer Vorbereitung und Dank vieler Tips von Rochenpflegern (Internetseiten und -foren), wurde ich ab März 2005 selbst Rochenpfleger und konnte in den folgenden Jahren glücklicherweise mehrfach selbst Nachzuchten großziehen. *Quelle (teilweise) aus Wikipedia Wer ein Rochenpärchen halten möchte, sollte sich schon von Beginn an Gedanken über Nachwuchs machen. Wenn man Rochen als Pärchen gut pflegt, ist Nachwuchs fast vorprogrammiert. Je nach Art werden Süßwasserrochen mit frühestens 1,5-2 Jahren, größere Arten eher mit 3-4 Jahren geschlechtsreif. Eine sehr gute Wasser- und Futterqualität sollte bei diesen wunderbaren und auch nicht gerade billigen Aquarienbewohnern selbstverständlich sein. Das Becken sollte wirklich viel Platz bieten, wenn die Jungen darin mit aufgezogen werden sollen. Einfacher ist jedoch ein extra Becken - allein die Fütterung der Kleinen ist dann viel einfacher zu kontrollieren. Die Trennung kann bzw. sollte unmittelbar nach der Geburt erfolgen. In engen Becken kann es sonst zu Bissen durch die Elterntiere kommen - im Extremfall sogar mit tödlichem Ausgang (insbesondere das Männchen ist nach der Geburt oft im Hormonrausch und beißt sich an allem fest was auch nur rochenähnlich aussieht - und das sollte dann kein Neugeborenes sein...). Häufig verpaaren sich die Elterntiere unmittelbar nach der Geburt - das Weibchen ist direkt erneut fruchtbar. Manchmal legt das Weibchen aber auch eine Pause von ca. einem Tragezyklus ein. Manche Pfleger trennen auch das Paar, damit das Weibchen sich ab und zu erholen kann und nicht "dauerschwanger" ist.
Ansonsten kommt der Rest meist von ganz alleine. Besondere Einrichtungsgegenstände oder ähnliches braucht man zur Zucht nicht. Von Vorteil bei der Aufzucht der Kleinen ist, dass diese schon voll entwickelt und eigenständig auf die Welt kommen. Je nach Art beträgt die Tragzeit zwischen 80 - 130 Tagen. Rochen können sich demnach ca. alle 3-4 Monate fortpflanzen. Sinnvoll ist es auch ein ca. ein Jahr älteres Weibchen zu kaufen. Männchen werden manchmal früher geschlechtsreif und ein noch "kleines" Weibchen wird dann oft schon mit Einsetzten der Geschlechtsreife vom Männchen bedrängt und verbissen. Das kann so schlimm und blutig werden, dass manchmal sogar die Tiere getrennt werden müssen. Mit der Zeit "lernen" es die Männchen aber in aller Regel wie begatten geht (ein Klasper wird hierzu in die Kloake des Weibchens eingeführt - was unter Wasser eben schwierig sein kann - zumal sich das Weibchen auch häufig mit dem Schwanz und Stachel anfangs wehrt...). Die Verletzungen beim Weibchen am hinteren Flossenrand durch das Beissen bzw. Festhalten des Männchens, heilen bei guter Wasserqualität aber meistens folgenlos in 1-2 Wochen wieder ab.
Das Füttern der Neugeborenen ist manchmal etwas heikel. Oft kommen sie mit einem noch kleinen Rest ihres Dottersackes auf die Welt - eine kleine Kraftreserve für die ersten Tage. Meistens fangen die Kleinen erst zu fressen an, wenn der Dottersack aufgebraucht ist. Aber auch Tiere ohne sichtbare Reste fressen meist erst nach ca. 2-4 Tagen nach Geburt. Am ehesten wird Artemia, rote Mülas (auf gute Qualität achten!), Daphnien oder Mysis gefressen. Bei mir (P. motoro) hat es immer mit Gefrierfutter geklappt - manche Arten scheinen aber wählerischer zu sein. Mit Lebendfutter (Artemia / rote Mülas) klappt es aber eigentlich immer, die Kleinen innerhalb einer Woche zum Fressen zu bringen. Wichtig ist auch die Wassertemperatur, die zwischen 30-31°C liegen sollte. Ein vorsichtiges Anheben auf 32-34°C regt den Appetit noch weiter an, sollte aber nur bei großzügiger Durchlüftung erfolgen. Wichtig ist natürlich immer alle nicht gefressenen Futterreste zu entfernen, um das Wasser nicht zu belasten.
Ende der Rochenhaltung und -zucht Leider gab es im Sommer 2012 an meinem Hauptbecken ein unklares Wasserleck, die Tiere mussten sofort in das Kellerbecken umziehen. Natürlich war es für 5 größere Rochen dort auf Dauer zu eng und mangels Zeit und zunächst unklarer Ursache des Wasserverlustes, konnte ich das Hauptbecken nicht zeitnah reparieren. Unter einigen Abschiedstränen hat meine Zuchtgruppe dann im Herbst 2012 in Frankreich in einem 18.000 Liter Becken ein gutes neues Heim gefunden. Mehr Infos und Antworten auf spezielle Fragen bekommt man im Rochenforum (siehe Links - Hobby).
Zurück zum Gesellschaftsbecken Nach der Trockenlegung und dem Ausräumen von gut 200kg Sand und Dekomaterial aus meinem Hauptbecken, wurde schließlich klar, dass die Verklebung der Scheiben keinen Schaden hatte, sondern nur eine Verschraubung des Überlaufes nach gut 6 Jahren(!!!) plötzlich undicht geworden ist. Vielleicht ein Schrumpfungsprozess der Dichtungen? Ausdünstung der Weichmacher? Nach einigem hin und her, habe ich die Verschraubungen entfernt, verklebt und zurück auf einen großen Innenfilter gewechselt. Für Rochen filtertechnisch eher zu niedrig dimensioniert betreibe ich daher seitdem "nur" noch ein Gesellschaftsbecken mit einem schönen, bunten Diskusschwarm, das mir aber weiterhin sehr viel Freude bereitet:
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